Variable Hypothek Schweiz
Heute werden variable Hypotheken in der Regel für Darlehen mit einer kürzeren Laufzeit bzw. für niedrige Beträge genommen – es gibt meistens keinen Mindestbetrag.
So dienen solche Hypotheken oft als Zwischenfinanzierung oder als Übergangsfinanzierung. Wer beispielsweise zugleich sein altes Haus verkauft und ein neues Haus kaufen möchte, könnte die variable Hypothek nutzen, um die Abwicklung reibungslos ablaufen zu lassen.
Die eigene Wohnung in der Stadt, das Haus am Land, die Ferienhütte in den Bergen, das schöne Grundstück, die modernen Geschäftsräume: Es gibt viele Gründe, sich für eine Hypothek zu interessieren. Unter einer Hypothek versteht man einen Kredit zur Finanzierung einer Immobilie, in den meisten Fällen läuft ein solcher Kredit über einen langen Zeitraum. Eigentlich ist eine Hypothek ja das Pfandrecht an der Immobilie; vereinfacht wird aber auch der Immobilienkredit heute einfach als Hypothek bezeichnet.
Es gibt in der Schweiz 3 verschiedene Varianten von Hypotheken, die für Konsumenten heutzutage von Bedeutung sind: Festhypothek, Libor-Hypothek und variable Hypothek. Alle Varianten haben jeweils Vor- und Nachteile; es hängt also von den individuellen Voraussetzungen und Wünschen ab, für welche Variante man sich entscheidet. Genaues Vergleichen macht aber auf jeden Fall Sinn, denn schliesslich es hängt von den Bedingungen ab, welche Beträge man sich leisten kann und wie hoch die monatliche Belastung über einen bestimmten Zeitraum tatsächlich sein wird.
Im Vergleich zu den anderen Modellen bietet eine variable Hypothek mehr Freiheiten – es gibt keinen festen Zinssatz und auch keine feste Laufzeit. Das bedeutet im Klartext: Wer auf sinkende Zinsen vertraut, könnte bei einer variablen Hypothek direkt in den Genuss solcher niedrigen Zinsen kommen. Und ausserdem bleiben Immobilienbesitzer im besten Wortsinn variabel: Wegen der vergleichsweise kurzen Kündigungsfristen können sie recht einfach auf eine andere Hypothek umsteigen. Ein solcher Wechsel ist insbesondere dann unkompliziert, wenn der Umstieg bei derselben Bank erfolgt – in diesen Fällen wird sogar meistens auf die Einhaltung der Kündigungsfrist verzichtet. Entscheidet man sich indes für ein Darlehen eines anderen Kreditgebers, muss man sich doch an die Frist halten. Aber einige Monate sind ein relativ kurzer Zeitraum, um flexibel ein anderes Hypothekenmodell für die Finanzierung des Eigenheims in Anspruch zu nehmen.
Insgesamt ist die Bedeutung dieser Form einer Immobilienfinanzierung in den vergangenen Jahren allerdings gesunken. Das liegt unter anderem daran, dass das derzeit niedrige Zinsniveau für den Abschluss einer Festhypothek attraktiver erscheint. Ausserdem kann der Zinssatz für variable Darlehen von den Kreditgebern – also von den Banken – nach eigenem Belieben gestaltet werden. Das erschwert den Durchblick. Sind die Hypothekarzinsen insgesamt niedrig, könnte diese Intransparenz zu vergleichsweise ungünstigeren Konditionen gegenüber einer Festhypothek oder auch einer Libor-Hypothek führen. Dennoch sollte man die variable Hypothek als eine zusätzliche Möglichkeit betrachten – je grösser die Auswahl, desto besser für die Finanzierung. Wie bei allen anderen Varianten gilt: Auf die Details achten!
Die wichtigsten Eckpunkte für eine variable Hypothek in der Schweiz
- Es handelt sich um einen Kredit mit unbestimmter Laufzeit.
- Kündigung des Kredits ist jederzeit möglich, meistens gilt eine Kündigungsfrist von 6 Monaten, bisweilen werden auch 3 Monate vereinbart. Das erhöht die Flexibilität.
- Der genaue Zins für eine variable Hypothek richtet sich nach der Marktentwicklung. Im Gegensatz zu anderen Varianten sind die genauen Zinssätze für Kreditnehmer aber nicht immer transparent.
- Die variable Hypothek bietet Vorteile bei sinkenden Zinsen, weil ein rascher Umstieg möglich ist.
- Auch kleinere Beträge können auf diese Weise finanziert werden.
- Amortisation: Durch die sogenannte indirekte Amortisation dieser Hypothek mit dem Vorsorgekonto können Steuervorteile ausgenutzt werden.
Worauf kommt es bei Hypotheken prinzipiell an?
Wichtig sind in der Schweiz für die Erlangung einer Hypothek – also eben auch einer variablen Hypothek – zwei Begriffe: Tragbarkeit und Belehnung. Mit der Tragbarkeit ist gemeint, dass die Belastung durch die Rückzahlungen der variablen Hypothek für den oder die Kreditnehmer nicht zu hoch sein darf, sonst könnten sie Probleme bekommen. Generell ist davon auszugehen, dass maximal ein Drittel des Einkommens für die Hypothek aufgewendet werden sollte. Mit der Belehnung ist das Verhältnis zwischen der Höhe der Hypothek (also der Darlehensbetrag) und dem Verkehrswert der Immobilie gemeint – im Regelfall werden hier von der Bank maximal 80 Prozent akzeptiert. Das bedeutet, dass 20 Prozent des Immobilienwerts als Eigenkapital vorhanden sein müssen. Angesichts der aktuellen Zinsen bleibt die Finanzierung des zukünftigen Eigenheims über ein Hypothekarmodell jedenfalls auch für die kommenden Jahre interessant.
Hypotheken Modelle in der Schweiz
Die verschiedenen Hypothekarmodelle unterscheiden sich in der Höhe und Fixierung des Zinssatzes und in der Laufzeit. Daraus ergeben sich Vor- und Nachteile, die es abzuwägen gilt.
Festhypothek | Variable Hypothek | Libor Hypothek | |
---|---|---|---|
Laifzeit | fix | variabel | fix |
Zinssatz | fest | variabel | variabel |
Amortisation | direkt oder indirekt | direkt oder indirekt | direkt oder indirekt |
Weitere Eigenschaften | |||
Günstige Konditionen | ✖ | ✔ | ✔ |
Schutz vor steigenden Zinsen | ✔ | ✖ | ✖ |
Erlaubt eine sichere Budgetplanung | ✔ | ✖ | ✖ |
Kosten bei frühzeitiger Auflösung | ✖ | ✔ | ✔ |
Kurzfristige Finanzierung | ✖ | ✔ | ✔ |
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Legende: ✔ = geeignet; ✖ = ungeeignet