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Die Saron-Hypothek: Flexibilität mit variablen Zinsen

Redaktion: Christian Bammert
Stand: 11/2024
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Die Saron-Hypothek ist eine Hypothek mit unbefristeter Laufzeit und variablem Zinssatz, der an den SARON-Zinssatz gekoppelt ist. Sie bietet Flexibilität und potenziell niedrigere Zinssätze für kurze Laufzeiten. Allerdings besteht das Risiko von unsicheren zukünftigen Zinssätzen und einem möglichen Anstieg der Hypothekarkosten. Wir empfehlen, eine Reserve zu bilden, eine Zinsabsicherung abzuschließen und eine individuelle Beratung in Anspruch zu nehmen. Banken und Vermittler neigen dazu, Festhypotheken zu empfehlen, da sie davon profitieren.

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Was ist eine Saron-Hypothek?

Eine Saron-Hypothek, auch als SARON-indexierte Hypothek bekannt, ist durch ihre Anpassungsfähigkeit und ihren variablen Zinssatz charakterisiert. Die Grundlage des Hypothekarzinses bildet der SARON, der Swiss Average Rate OverNight, welcher sich täglich eng am offiziellen Leitzins der Schweizerischen Nationalbank orientiert. Die Banken berechnen auf den Basiszinssatz eine Marge, die von der Bonität des Kunden abhängt. Diese Marge liegt in der Regel zwischen 0,8 und 1,3 Prozent.

Die Marge der Saron-Hypothek bleibt während der Rahmenlaufzeit unverändert. Diese beträgt in der Regel drei oder fünf Jahre, je nach Bank. Der Zinssatz der Saron-Hypothek wird quartalsweise an den Saron angepasst. Das bedeutet, dass sich der Zinssatz alle drei Monate ändern kann. Wenn der Saron negativ ist, verlangen Banken bei Saron-Hypotheken mindestens die vereinbarte Kreditmarge.

Im Vergleich zu einer Festhypothek bietet die Saron-Hypothek eine hohe Flexibilität und spiegelt aktuelle Zinsentwicklungen umgehend wider.

Die Saron-Hypothek reagiert direkt auf die Schwankungen des Geldmarktes und ermöglicht Kreditnehmern dadurch, von tieferen Zinssätzen unmittelbar zu profitieren, während sie andererseits auch das Risiko tragen, bei steigendem Zinsniveau höhere Zinsen zu bezahlen. Dieses Instrument erfordert deshalb ein aktives Finanzmanagement und eine sorgfältige Beobachtung der Zinsentwicklung, um zinstechnisch optimal zu navigieren und das eigene Budget nicht zu übersteigen.

Den aktuellen Saron-Zinssatz finden Sie hier auf der Internetseite der SNB.

Definition der variablen Zinsstruktur

Die variable Zinsstruktur ist gekennzeichnet durch die Kopplung an den SARON, wodurch sich Zinssätze dynamisch anpassen können.

Die Flexibilität der Saron-Hypothek ermöglicht es, von niedrigeren Zinsphasen direkt zu profitieren, ohne Umschuldungskosten zu verursachen.

Bei einer Veränderung des SARON reagiert die Zinsbelastung der Hypothek entsprechend, was einerseits Chancen, jedoch auch Risiken birgt. Sorgfalt und Monitoring sind essenziell.

Eine langfristige Zinsbindung existiert nicht—dies fordert von den Kreditnehmern eine fortlaufende Marktbeobachtung und anpassungsfähige Finanzplanung.

Gründe für die Wahl einer Saron-Hypothek

Die Saron-Hypothek spricht insbesondere Kreditnehmer an, die Flexibilität schätzen und zinsbewusst agieren möchten.

  1. Flexibilität: Unbefristete Laufzeit ermöglicht eine jederzeitige Anpassung oder Auflösung der Hypothek ohne hohe Kosten.
  2. Zinspotenzial: Bei sinkenden Marktzinsen können Kreditnehmer von günstigeren Zinssätzen profitieren.
  3. Transparenz: Die Zinsberechnung basiert auf dem öffentlich zugänglichen SARON, was für klare und nachvollziehbare Konditionen sorgt.
  4. Zinscap: Die Möglichkeit, einen Zinsobergrenze (Zinscap) zu vereinbaren, um sich vor zu hohen Zinsschwankungen zu schützen.Die Wahl einer Saron-Hypothek erfordert eine aktive Auseinandersetzung mit dem Zinsmarkt.Aufgrund der Kopplung an den SARON weisen Saron-Hypotheken ein variables Zinsänderungsrisiko auf, das wohlüberlegt sein will.

Was sind die Vor- und Nachteile einer Saron-Hypothek?

Mit einer Saron-Hypothek profitieren Hausbesitzer von den niedrigeren Zinssätzen für kurze Laufzeiten im Vergleich zu langen Laufzeiten. Historisch gesehen waren Geldmarkthypotheken, auch als Saron-Hypotheken bekannt, fast immer die günstigste Form der Hausfinanzierung. Laut einem historischen Kostenvergleich von Hypotheken konnten Eigenheimbesitzer in den letzten 30 Jahren mit Geldmarkthypotheken viel Geld sparen.

Ein Beispiel verdeutlicht die Vorteile einer Geldmarkthypothek: Bei einer 10-jährigen Festhypothek über 500’000 Franken zahlte man insgesamt 94’000 Franken Zinsen. Eine Geldmarkthypothek in gleicher Höhe kostete nur 40’000 Franken, was einer Ersparnis von 54’000 Franken entspricht. Zudem war die Geldmarkthypothek über diesen Zeitraum hinweg auch 20’000 Franken günstiger als zwei aufeinanderfolgende fünfjährige Festhypotheken.

Der größte Nachteil von Saron-Hypotheken ist die Unsicherheit über zukünftige Zinssätze. In extremen Fällen können die Hypothekarkosten schnell steigen. Es gibt jedoch verschiedene Möglichkeiten, sich vor solchen Szenarien zu schützen:

  • Bilden Sie regelmäßig eine Reserve, indem Sie die Differenz zwischen dem aktuellen Zinssatz und dem langjährigen Durchschnittszinssatz von 5 Prozent beiseitelegen. So können Sie im Falle eines starken Anstiegs des Zinssatzes der Saron-Hypothek auf diese Reserven zurückgreifen.
  • Erwägen Sie den Abschluss einer Zinsabsicherung, wie beispielsweise eines Zinscaps oder einer Zinsbindung. Dadurch können Sie sich gegen plötzliche Zinsschwankungen absichern.
  • Konsultieren Sie einen Finanzberater, um individuelle Strategien zur Risikominimierung bei Saron-Hypotheken zu besprechen.

Geldmarkthypotheken wie Saron-Hypotheken bieten zudem den Vorteil, dass die Kosten für eine vorzeitige Auflösung oder Rückzahlung der Hypothek in der Regel überschaubar sind. Im Vergleich dazu können bei Festhypotheken in solchen Fällen schnell Kosten von mehreren zehntausend Franken anfallen. Unerwartete Ereignisse wie Scheidung, Tod, Invalidität oder berufliche Veränderungen können dazu führen, dass die Liegenschaft verkauft und die Hypothek vorzeitig aufgelöst werden muss. Weitere Informationen dazu finden Sie hier.

Risiken durch Zinsschwankungen

Der variable Zinssatz der Saron-Hypothek birgt unvorhersehbare Risiken für die Zinsbelastung des Kreditnehmers.

Eine starke Zinserhöhung kann zu einer signifikanten Verteuerung der Hypothekarzinse führen, was die monatliche Budgetplanung erschwert.

Da der SARON auf dem kurzfristigen Geldmarkt beruht, können politische und wirtschaftliche Ereignisse zu abrupten Zinsänderungen führen, die unmittelbare Auswirkungen auf die Höhe der Hypothekarzinse haben.

Ein langfristiger Zinsanstieg, gerade in einem angespannten Zinsumfeld, könnte die Kostenvorteile der anfänglich tieferen Variabelzinsen zunichtemachen und letztendlich teurer ausfallen als eine Festhypothek.

Es ist essentiell für Saron-Hypothekarnehmer, regelmäßig die Zinsentwicklung zu evaluieren und geeignete Maßnahmen zur Risikominimierung zu ergreifen.

Warum empfehlen Banken lieber teure Festhypotheken?

Banken stehen in einem Interessenkonflikt bei der Vergabe von Hypotheken. Obwohl Geldmarkthypotheken in den letzten 30 Jahren meist deutlich günstiger waren, empfehlen Banken vorwiegend Festhypotheken. Daher wird in der Schweiz nur etwa jede fünfte Hypothek als Geldmarkthypothek aufgenommen.

Banken legen kurzfristige Einlagen langfristig an, zum Beispiel in Festhypotheken, um von Zinsdifferenzen zu profitieren. Da das Geld in Festhypotheken länger gebunden ist, können Banken höhere Zinsen verlangen als sie den Sparern für ihre Einlagen bezahlen. Aus diesem Grund empfehlen viele Banken vor allem mittel- bis langfristige Festhypotheken und bieten Geldmarkthypotheken nur auf ausdrücklichen Wunsch an oder zu hohen Zinssätzen, wodurch sich die meisten Kunden für Festhypotheken entscheiden.

Unabhängige Hypothekarvermittler empfehlen oft langfristige Festhypotheken, da sie für diese höhere Provisionen erhalten. Ihr Anreiz liegt darin, möglichst langlaufende Festhypotheken zu empfehlen, da sie dadurch mehr verdienen.

Beim Capitalo empfehlen wir Ihnen immer die Hypothek, für die Sie langfristig am wenigsten bezahlen. Vereinbaren Sie jetzt einen Termin für ein unverbindliches und kostenloses erstes Gespräch mit einer Fachperson.

Häufig gestellte Fragen zur Saron-Hypothek

Was ist eine Saron-Hypothek?

Die Saron-Hypothek ist eine Hypothek mit unbefristeter Laufzeit und variablem Zinssatz, der an den SARON-Zinssatz gekoppelt ist.

Wie funktioniert eine Saron-Hypothek?

Die Saron-Hypothek basiert auf dem Swiss Average Overnight Rate (SARON), dem durchschnittlichen Zinssatz, zu dem sich Geschäftsbanken in der Schweiz über Nacht Geld leihen. Der Zinssatz der Saron-Hypothek kann sich ändern, da er an den SARON-Zinssatz gekoppelt ist.

Welche Vorteile bietet eine Saron-Hypothek?

Die Saron-Hypothek bietet Flexibilität, da sie eine unbefristete Laufzeit hat und frühzeitig ohne hohe Ausstiegskosten gekündigt werden kann. Zudem profitieren Hausbesitzer von potenziell niedrigeren Zinssätzen für kurze Laufzeiten.

Welche Risiken gibt es bei einer Saron-Hypothek?

Der größte Nachteil einer Saron-Hypothek ist die Unsicherheit über zukünftige Zinssätze. Im Extremfall können die Hypothekarkosten schnell ansteigen. Es ist daher ratsam, sich vor solchen Szenarien abzusichern, z.B. durch die Bildung einer Reserve oder den Abschluss einer Zinsabsicherung.

Warum empfehlen Banken und Hypothekarvermittler oft Festhypotheken?

Banken und Hypothekarvermittler haben oft einen Anreiz, langfristige Festhypotheken zu empfehlen, da sie davon profitieren. Festhypotheken ermöglichen es den Banken, kurzfristige Einlagen langfristig anzulegen und höhere Zinsen zu verlangen.

Wie kann ich die passende Hypothek wählen?

Es ist ratsam, verschiedene Hypothekenoptionen zu vergleichen und individuelle Bedürfnisse und Risikobereitschaft zu berücksichtigen. Eine Beratung durch einen Finanzexperten kann dabei helfen, die richtige Entscheidung zu treffen.