Das Wichtigste in Kürze
- Bargeld zuhause zu lagern ist in der Schweiz legal, birgt aber Risiken wie Diebstahl und fehlenden Versicherungsschutz
- Die Schweiz hat eine hohe Bargeldnutzung: 70% der Haushaltszahlungen erfolgen bar
- Große Bargeldeinzahlungen können Fragen zur Geldherkunft aufwerfen
- Alternativen wie Bankkonten oder Schliessfächer bieten mehr Sicherheit für grössere Geldbeträge
Stell dir vor, du öffnest eine Schublade in deinem Zuhause und findest dort einen Stapel Banknoten. Ein beruhigendes Gefühl, oder? In der Schweiz ist dieses Szenario keine Seltenheit. Als Nation, die für ihre finanzielle Stabilität und Diskretion bekannt ist, haben viele Schweizer eine besondere Beziehung zum Bargeld. Doch ist es wirklich klug, grössere Summen zuhause aufzubewahren?
In einer Zeit, in der digitale Zahlungen immer häufiger werden, mag es überraschen, dass die Bargeldnutzung in der Schweiz nach wie vor hoch ist. Tatsächlich werden etwa 70% aller Zahlungen in Schweizer Haushalten bar abgewickelt. Diese Vorliebe für Bargeld wirft wichtige Fragen auf: Wie kannst du dein Geld sicher zuhause aufbewahren? Welche Alternativen gibt es? Und was musst du rechtlich beachten?
In diesem Artikel tauchen wir tief in die Welt der Bargeldaufbewahrung in der Schweiz ein. Wir beleuchten die Vor- und Nachteile, geben dir praktische Tipps und helfen dir, die beste Entscheidung für deine finanzielle Sicherheit zu treffen. Egal, ob du ein Bargeld-Enthusiast bist oder einfach nur nach der sichersten Option für deine Ersparnisse suchst – dieser Guide wird dir wertvolle Einblicke liefern.
Bist du bereit, das Geheimnis der sicheren Geldaufbewahrung zu lüften? Lass uns gemeinsam herausfinden, wie du dein hart verdientes Geld am besten schützen kannst!
Rechtliche Situation in der Schweiz
Wenn du in der Schweiz lebst und überlegst, dein Bargeld zuhause aufzubewahren, kannst du erst einmal aufatmen: Es ist vollkommen legal! Die Schweizer Gesetzgebung lässt ihren Bürgern in dieser Hinsicht viele Freiheiten. Lass uns die wichtigsten Punkte genauer betrachten:
Legalität der Bargeldaufbewahrung zuhause
- Grundsätzlich erlaubt: In der Schweiz ist es grundsätzlich nicht strafbar, Bargeld zuhause zu lagern. Du musst also keine Angst haben, gegen das Gesetz zu verstossen, wenn du dich dafür entscheidest.
- Keine gesetzliche Obergrenze: Es gibt keine gesetzlich festgelegte Obergrenze für die Menge an Bargeld, die du privat aufbewahren darfst. Ob 100 Franken oder 100’000 Franken – aus rechtlicher Sicht macht das keinen Unterschied.
- Herkunft des Geldes: Der einzige Haken dabei ist: Das Geld muss aus legalen Quellen stammen. Solange du das Bargeld auf legale Weise erworben hast, steht seiner Aufbewahrung zuhause nichts im Wege.
Fehlende Meldepflichten
Ein weiterer Vorteil für Bargeld-Liebhaber in der Schweiz:
- Keine Meldepflicht: Anders als in manchen anderen Ländern musst du in der Schweiz niemandem Bescheid geben, wenn du grössere Bargeldmengen zuhause aufbewahrst. Es gibt keine Behörde, der du Rechenschaft darüber ablegen musst.
- Privatsphäre gewahrt: Diese fehlende Meldepflicht unterstreicht den Schweizer Ansatz, die finanzielle Privatsphäre der Bürger zu respektieren.
Trotz dieser rechtlichen Freiheiten ist es wichtig zu bedenken, dass die Aufbewahrung größerer Bargeldmengen zuhause auch Risiken mit sich bringt. In den folgenden Abschnitten werden wir diese Risiken genauer beleuchten und dir Alternativen vorstellen.
Denk immer daran: Nur weil etwas legal ist, heisst das nicht automatisch, dass es auch die klügste Entscheidung ist. Es lohnt sich, alle Aspekte sorgfältig abzuwägen, bevor du dich entscheidest, größere Summen Bargeld zuhause aufzubewahren.
Optionen zur Bargeldaufbewahrung
Wenn es um die Aufbewahrung deines Bargelds geht, hast du in der Schweiz im Wesentlichen zwei Hauptoptionen: Zuhause oder bei der Bank. Lass uns beide Möglichkeiten genauer unter die Lupe nehmen.
Zuhause aufbewahren
Vorteile:
- Sofortige Verfügbarkeit: Dein Geld ist jederzeit griffbereit.
- Unabhängigkeit von Banken: Du bist nicht auf Öffnungszeiten oder Funktionsfähigkeit von Bankautomaten angewiesen.
- Privatsphäre: Niemand ausser dir weiss genau, wie viel Bargeld du besitzt.
- Schutz vor Negativzinsen: In Zeiten von Negativzinsen kann Bargeld zuhause eine Alternative sein.
Nachteile:
- Diebstahlrisiko: Grössere Bargeldmengen können Einbrecher anlocken.
- Fehlender Versicherungsschutz: Viele Hausratversicherungen decken nur begrenzte Bargeldbeträge ab.
- Inflationsgefahr: Bargeld verliert über Zeit an Wert, besonders bei grösseren Summen kann dies spürbar sein.
- Brandgefahr: Im Falle eines Hausbrands könnte dein Bargeld verloren gehen.
Sicherheitsmassnahmen:
Wenn du dich für die Aufbewahrung zuhause entscheidest, solltest du einige Vorsichtsmassnahmen treffen:
- Investiere in einen hochwertigen Tresor.
- Verteile grössere Summen auf verschiedene Verstecke.
- Informiere dich über die Deckungssumme deiner Hausratversicherung für Bargeld.
Bankkonten und Bankschliessfächer
Vorteile:
- Hohe Sicherheit: Banken verfügen über ausgefeilte Sicherheitssysteme.
- Versicherungsschutz: Einlagen sind in der Schweiz bis zu 100’000 CHF pro Kunde und Bank gesichert.
- Zinsen: Möglichkeit, zumindest geringe Zinsen zu erhalten (abhängig vom aktuellen Zinsumfeld).
- Einfache Verwaltung: Online-Banking ermöglicht bequemen Zugriff und Überweisungen.
Nachteile:
- Gebühren: Für Kontoführung oder Schliessfächer können Kosten anfallen.
- Eingeschränkte Verfügbarkeit: Zugriff auf Schliessfächer nur während der Öffnungszeiten.
- Mögliche Negativzinsen: Bei sehr hohen Einlagen könnten Negativzinsen anfallen.
Kosten und Verfügbarkeit:
- Kontoführungsgebühren variieren je nach Bank und Kontomodell.
- Schliessfachmieten beginnen oft bei etwa 100 CHF pro Jahr für kleine Fächer und können je nach Grösse deutlich teurer werden.
- Die Verfügbarkeit von Schliessfächern kann je nach Standort begrenzt sein, besonders in kleineren Filialen.
Risiken der Bargeldaufbewahrung zuhause
Auch wenn es in der Schweiz legal und weit verbreitet ist, Bargeld zuhause aufzubewahren, bringt dies einige nicht zu unterschätzende Risiken mit sich. Lass uns die wichtigsten Gefahren genauer betrachten:
Diebstahlgefahr
Die Aufbewahrung grösserer Bargeldmengen zuhause kann dein Heim zu einem attraktiven Ziel für Einbrecher machen.
- Einbruchrisiko: Trotz der relativ niedrigen Kriminalitätsrate in der Schweiz kommt es immer wieder zu Einbrüchen. Im Jahr 2023 wurden laut Bundesamt für Statistik etwa 12’636 Einbruchdiebstähle gemeldet.
- Insider-Wissen: Sei vorsichtig, wem du von deinen Bargeldreserven zuhause erzählst. Oft sind es Bekannte oder Handwerker, die unbeabsichtigt Informationen an Dritte weitergeben könnten.
- Schutzmassnahmen: Investiere in gute Sicherheitssysteme wie Alarmanlagen, sichere Fenster und Türen. Ein qualitativ hochwertiger Tresor kann zusätzlichen Schutz bieten.
Versicherungsaspekte
Die Versicherung von Bargeld, das zuhause aufbewahrt wird, ist oft komplizierter als man denkt.
- Begrenzte Deckung: Viele Schweizer Hausratversicherungen decken nur begrenzte Bargeldbeträge ab, oft nur bis zu einigen tausend Franken.
- Nachweispflicht: Im Schadensfall musst du die Existenz und den Wert des Bargelds nachweisen können, was bei grösseren Summen schwierig sein kann.
- Zusatzversicherungen: Für höhere Summen sind spezielle Zusatzversicherungen erforderlich, die oft teuer sind und strenge Sicherheitsauflagen haben.
Tipp: Prüfe die genauen Bedingungen deiner Hausratversicherung und erwäge gegebenenfalls eine Anpassung oder Erweiterung des Versicherungsschutzes.
Inflationsrisiko
Bargeld, das zuhause «unter der Matratze» liegt, verliert kontinuierlich an Wert.
- Kaufkraftverlust: Auch wenn die Inflation in der Schweiz traditionell niedrig ist, betrug sie in den letzten Jahren durchschnittlich etwa 1% pro Jahr. Das bedeutet, dass 10’000 CHF nach 10 Jahren nur noch eine Kaufkraft von etwa 9’000 CHF haben.
- Opportunitätskosten: Geld, das zuhause liegt, kann nicht in potenziell renditeträchtigere Anlagen investiert werden.
- Langfristige Auswirkungen: Besonders bei größeren Summen und über längere Zeiträume kann der Wertverlust durch Inflation erheblich sein.
Weitere Risiken
- Verlust oder Vergessen: Es mag kurios klingen, aber es kommt immer wieder vor, dass Menschen vergessen, wo sie ihr Bargeld versteckt haben, oder dass es versehentlich entsorgt wird.
- Beschädigung: Feuer, Wasser oder andere Umwelteinflüsse können dein Bargeld zuhause beschädigen oder zerstören.
- Erbschaftsfragen: Im Todesfall kann es für Erben schwierig sein, von zuhause aufbewahrtem Bargeld zu wissen oder es zu finden.
Einzahlung grosser Bargeldbeträge
Wenn du dich entscheidest, grössere Mengen Bargeld, die du zuhause aufbewahrt hast, auf ein Bankkonto einzuzahlen, gibt es einige wichtige Punkte zu beachten. In der Schweiz gelten besondere Regeln und Verfahren für solche Transaktionen.
Bankenpflichten bei Verdacht auf Geldwäscherei
Schweizer Banken unterliegen strengen Vorschriften zur Bekämpfung von Geldwäscherei und Terrorismusfinanzierung. Das bedeutet:
- Sorgfaltspflicht: Banken sind verpflichtet, die Herkunft grösserer Geldbeträge zu hinterfragen.
- Meldepflicht: Bei Verdacht auf Geldwäscherei müssen Banken dies den zuständigen Behörden melden.
- Schwellenwert: Obwohl es keinen fest definierten Betrag gibt, ab dem Nachfragen gestellt werden, beginnen viele Banken ab einer Summe von etwa 10’000 CHF, genauer hinzuschauen.
Nachweis der Geldherkunft
Wenn du einen grösseren Bargeldbetrag einzahlen möchtest, sei darauf vorbereitet, Fragen zu beantworten:
- Ursprung des Geldes: Die Bank wird wissen wollen, woher das Geld stammt. Gängige legitime Quellen können sein:
- Ersparnisse über einen längeren Zeitraum
- Verkauf von Vermögenswerten (z.B. Auto, Schmuck)
- Erbschaft oder Schenkung
- Dokumentation: Je nach Höhe des Betrags und den Umständen kann die Bank Belege anfordern:
- Lohnausweise
- Verkaufsverträge
- Erbschaftsdokumente
- Steuererklärungen
- Erklärung: In manchen Fällen reicht eine plausible mündliche Erklärung, besonders wenn du ein langjähriger Kunde mit guter Reputation bist.
Praktische Tipps für die Einzahlung
- Vorankündigung: Informiere deine Bank im Voraus, wenn du planst, einen grösseren Bargeldbetrag einzuzahlen. Dies kann den Prozess erleichtern.
- Dokumentation bereithalten: Sammle im Vorfeld alle relevanten Unterlagen, die die Herkunft des Geldes belegen können.
- Ehrlichkeit: Sei immer ehrlich gegenüber deiner Bank. Versuche nicht, die Herkunft des Geldes zu verschleiern, auch wenn es sich um legale Quellen handelt.
- Stückelung: Vermeide es, grosse Summen in kleinen Tranchen einzuzahlen, um Nachfragen zu umgehen. Dies könnte als «Structuring» interpretiert werden und ist illegal.
- Professionelle Beratung: Bei sehr großen Summen kann es sinnvoll sein, einen Steuerberater oder Anwalt hinzuzuziehen, um den Prozess reibungslos zu gestalten.
- Finanzplanung überdenken: Die Einzahlung größerer Bargeldbeträge kann ein guter Anlass sein, Ihre gesamte Finanzstrategie zu überdenken. Vielleicht möchten Sie einen Teil des Geldes investieren oder einen Kredit aufnehmen, um Ihre finanziellen Ziele zu erreichen. Eine ganzheitliche Finanzberatung kann Ihnen helfen, die besten Entscheidungen zu treffen.
Besonderheiten in der Schweiz
- Bankgeheimnis: Obwohl das Schweizer Bankgeheimnis in den letzten Jahren gelockert wurde, geniessen Kunden immer noch ein hohes Mass an Privatsphäre. Die Bank wird vertraulich mit deinen Informationen umgehen.
- Hohe Bargeldaffinität: Die Schweiz hat im internationalen Vergleich eine hohe Bargeldnutzung. Banken sind daher oft erfahren im Umgang mit grösseren Bargeldeinzahlungen.
Tipps zur sicheren Aufbewahrung von Bargeld
Wenn du dich entscheidest, Bargeld zuhause aufzubewahren, ist es wichtig, dies so sicher wie möglich zu tun. Hier sind einige bewährte Tipps und Empfehlungen, die dir helfen können, dein Geld zu schützen:
Empfehlungen für zuhause
- Investiere in einen hochwertigen Tresor
- Wähle einen Tresor mit Zertifizierung.
- Achte auf Feuerfestigkeit und Wasserbeständigkeit.
- Verankere den Tresor fest im Mauerwerk oder Boden.
- Wähle kreative Verstecke
- Vermeide offensichtliche Orte wie unter der Matratze oder in der Sockenschublade.
- Nutze unauffällige Gegenstände wie ausgehöhlte Bücher oder falsche Steckdosen.
- Verteile grössere Summen auf verschiedene Verstecke.
- Installiere ein Sicherheitssystem
- Moderne Alarmanlagen mit Bewegungsmeldern und Kameras schrecken Einbrecher ab.
- Smart-Home-Systeme ermöglichen die Fernüberwachung.
- In der Schweiz gibt es spezialisierte Sicherheitsunternehmen, die professionelle Lösungen anbieten.
- Verbessere die physische Sicherheit
- Installiere einbruchsichere Türen und Fenster.
- Nutze Zeitschaltuhren für Lichter, um Anwesenheit zu simulieren.
- Pflege gute Beziehungen zu deinen Nachbarn für gegenseitige Aufmerksamkeit.
- Dokumentiere deine Bargeldbestände
- Führe ein diskretes Verzeichnis über deine Bargeldbestände.
- Fotografiere grössere Summen als Nachweis für Versicherungszwecke.
- Bewahre diese Dokumentation getrennt vom Bargeld auf.
- Sei diskret
- Sprich nicht öffentlich über deine Bargeldbestände zuhause.
- Sei vorsichtig mit Informationen in sozialen Medien.
- Beschränke den Kreis der Personen, die von deinen Aufbewahrungsorten wissen.
Alternative Aufbewahrungsmöglichkeiten
- Bankschliessfach
- Bietet hohe Sicherheit für wichtige Dokumente und Wertsachen.
- In der Schweiz weitverbreitet und relativ kostengünstig.
- Beachte: Nicht alle Schliessfächer sind versichert, prüfe die Bedingungen.
- Tagesgeldkonto
- Ermöglicht schnellen Zugriff auf dein Geld.
- Bietet oft bessere Zinsen als Girokonten.
- In der Schweiz gibt es spezielle «Sparkonto Plus»-Angebote mit flexiblen Abhebungsmöglichkeiten.
- Festgeldkonto
- Für Geld, das du längere Zeit nicht benötigst.
- Höhere Zinsen als Tagesgeldkonten.
- In der Schweiz gibt es auch Angebote in Fremdwährungen.
- Wertpapierdepot
- Für langfristige Anlagen und Vermögensaufbau.
- Möglichkeit höherer Renditen, aber auch mit Risiken verbunden.
- Schweizer Banken bieten oft umfassende Beratung zur Portfoliogestaltung.
Spezielle Überlegungen für die Schweiz
- Bargeldlimiten: Obwohl es keine gesetzlichen Obergrenzen gibt, empfehlen viele Schweizer Experten, nicht mehr als 1’000 bis 2’000 CHF zuhause aufzubewahren.
- Versicherungsschutz: Prüfe die Bedingungen deiner Hausratversicherung. Viele Schweizer Policen haben Limits für Bargeld, oft zwischen 3’000 und 5’000 CHF.
- Notfallplanung: Informiere eine Vertrauensperson über die Existenz (nicht unbedingt den genauen Ort) deiner Bargeldreserven für Notfälle.
- Regelmässige Überprüfung: Kontrolliere regelmässig den Zustand deines aufbewahrten Bargelds, um Schäden durch Feuchtigkeit oder Schädlinge frühzeitig zu erkennen.
Fazit
Die Frage, ob man Bargeld zuhause aufbewahren oder es lieber auf der Bank deponieren sollte, ist in der Schweiz besonders relevant. Unsere Reise durch die verschiedenen Aspekte dieses Themas hat einige wichtige Erkenntnisse zutage gefördert:
- Rechtliche Lage: In der Schweiz ist es vollkommen legal, Bargeld zuhause aufzubewahren, ohne dass es eine Obergrenze gibt. Dies spiegelt die traditionelle Wertschätzung der finanziellen Privatsphäre in der Schweiz wider.
- Bargeldaffinität: Mit etwa 70% aller Haushaltszahlungen, die bar abgewickelt werden, zeigt sich die starke Bargeldkultur in der Schweiz. Dies erklärt auch, warum viele Schweizer es gewohnt sind, grössere Bargeldbeträge zuhause zu haben.
- Sicherheitsaspekte: Trotz der Legalität und Normalität der Bargeldaufbewahrung zuhause birgt diese Praxis erhebliche Risiken wie Diebstahl, Verlust oder Beschädigung. Die begrenzten Versicherungsmöglichkeiten für Bargeld zuhause verstärken diese Risiken noch.
- Finanzielle Überlegungen: Bargeld, das zuhause aufbewahrt wird, ist der Inflation ausgesetzt und generiert keine Zinsen. In Zeiten von Negativzinsen kann dies jedoch auch als Vorteil gesehen werden.
- Bankoptionen: Schweizer Banken bieten sichere Alternativen wie Girokonten, Sparkonten und Schliessfächer, die oft einen guten Kompromiss zwischen Sicherheit und Verfügbarkeit darstellen.
- Einzahlungen: Bei der Einzahlung grösserer Bargeldbeträge auf ein Bankkonto sollte man auf mögliche Nachfragen zur Herkunft des Geldes vorbereitet sein, was Teil der Sorgfaltspflicht der Banken ist.
Angesichts dieser Faktoren lautet unsere ausgewogene Empfehlung:
- Für den täglichen Bedarf: Es ist sinnvoll, einen moderaten Bargeldbetrag zuhause aufzubewahren. Die genaue Summe hängt von deinen persönlichen Umständen ab, aber als Faustregel gelten oft 1’000 bis 2’000 CHF als angemessen.
- Für größere Summen: Nutze die sicheren Optionen, die Schweizer Banken bieten. Bankkonten, Sparkonten oder Schliessfächer bieten ein hohes Mass an Sicherheit und oft auch finanzielle Vorteile.
- Für eine ausgewogene Strategie: Erwäge eine Kombination aus beiden Ansätzen. Bewahre einen Teil deines Geldes für den schnellen Zugriff und Notfälle zuhause auf, während du den Grossteil sicher bei der Bank deponierst.
Letztendlich ist die Entscheidung, wie du dein Geld aufbewahrst, eine sehr persönliche. Sie sollte auf deiner individuellen Situation, deinem Komfortlevel und deinen finanziellen Zielen basieren. Wichtig ist, dass du die Vor- und Nachteile jeder Option sorgfältig abwägst und eine informierte Entscheidung triffst.
Denk daran: Finanzielle Sicherheit bedeutet nicht nur, dein Geld vor physischen Gefahren zu schützen, sondern auch, es so zu verwalten, dass es dir langfristig dient. In der Schweiz, einem Land mit einem robusten Bankensystem und einer starken Bargeldkultur, hast du die Freiheit, die für dich beste Kombination zu wählen.
Egal, wie du dich entscheidest, stelle sicher, dass du deine Entscheidung regelmässig überprüfst und an veränderte Lebensumstände oder wirtschaftliche Bedingungen anpasst. Deine finanzielle Strategie sollte so flexibel sein wie das Leben selbst.
Häufig gestellte Fragen (FAQs)
Nein, in der Schweiz gibt es keine gesetzliche Obergrenze für die Menge an Bargeld, die man zuhause aufbewahren darf. Es ist völlig legal, beliebige Summen privat aufzubewahren, solange das Geld aus legalen Quellen stammt.
Die meisten Schweizer Hausratversicherungen decken Bargeld nur bis zu einem bestimmten Betrag ab, oft zwischen 3’000 und 5’000 CHF. Für höhere Summen sind in der Regel Zusatzversicherungen erforderlich. Es ist wichtig, die genauen Bedingungen Ihrer individuellen Police zu prüfen.
Grundsätzlich ja, aber bei grösseren Beträgen (oft ab 10’000 CHF) können Banken nach der Herkunft des Geldes fragen. Dies ist Teil ihrer gesetzlichen Sorgfaltspflicht zur Bekämpfung von Geldwäscherei. Seien Sie darauf vorbereitet, die Quelle des Geldes zu erklären und gegebenenfalls zu dokumentieren.
Die Versicherung von Bankschliessfächern variiert je nach Bank. Einige Banken bieten eine Grundversicherung an, während andere die Versicherung dem Kunden überlassen. Es ist wichtig, die spezifischen Bedingungen mit Ihrer Bank zu klären und gegebenenfalls eine separate Versicherung abzuschliessen.
Elektronische Zahlungsmethoden in der Schweiz gelten als sehr sicher. Das Schweizer Bankensystem ist für seine Stabilität und Sicherheit bekannt. Dennoch bietet Bargeld einen Schutz vor digitalen Risiken wie Hacking oder Systemausfällen. Beide Methoden haben ihre Vor- und Nachteile in Bezug auf Sicherheit.
Neben klassischen Bank- und Sparkonten bieten viele Schweizer Banken auch Edelmetalldepots an, wo Sie physisches Gold oder andere Edelmetalle sicher aufbewahren können. Zudem gibt es die Möglichkeit, in Schweizer Staatsanleihen oder andere als sicher geltende Wertpapiere zu investieren.
Negativzinsen betreffen in der Regel nur sehr hohe Bankguthaben, meist ab 100’000 CHF oder mehr, je nach Bank. Für die meisten Privatkunden spielen sie keine direkte Rolle. Allerdings haben Negativzinsen dazu geführt, dass einige Menschen grössere Bargeldbestände zuhause aufbewahren, um potenzielle Gebühren zu vermeiden.
Aktuell gibt es in der Schweiz keine gesetzliche Obergrenze für Bargeldzahlungen. Sie können theoretisch unbegrenzt hohe Beträge in bar bezahlen. Allerdings können Händler oder Dienstleister aus praktischen Gründen Bargeld-Höchstgrenzen festlegen.
Schweizer Banknoten verfügen über zahlreiche Sicherheitsmerkmale. Die Schweizerische Nationalbank bietet detaillierte Informationen und sogar eine App namens «Swiss Banknotes», mit der Sie die Echtheit von Banknoten überprüfen können. Achten Sie besonders auf das Wasserzeichen, den Sicherheitsfaden und die Kippelemente.
Bargeld, das Sie zuhause aufbewahren, wird Teil Ihres Nachlasses und geht an Ihre Erben über. Es ist ratsam, eine Vertrauensperson über die Existenz und den ungefähren Aufbewahrungsort grösserer Bargeldbestände zu informieren. Bedenken Sie, dass nicht gemeldetes Bargeld zu Problemen bei der Nachlassregelung führen kann.